Funktionen

Einleitung: Emotionen

Autorinnen dieses Kapitels: PD Dr. phil. Sarah Rembold-Lierz, Psych. M.Sc. Jannika Ewald und Pych. M.Sc. Daniela Mauer

Herzlich willkommen im eKommMed.nrw Begleitmodul 2 Kapitel 5 "EMOTIONEN UND MIMIK – THEORIE UND PRAXIS"!

Durch Bearbeitung dieses Kapitels sind folgende übergeordnete Lernziele erreichbar:
Sie ...

... können theoretische Grundlagen des Themenfeldes „Emotionen“ schildern.
... ihre eigenen nonverbalen Signale als auch diese ihrer Patient*innen im professionellen Gespräch erkennen und angemessen darauf reagieren.
... können zentrale Erkenntnisse dieses Kapitels zusammenfassend wiedergeben.
   
  
Liebe Lehrende,

im Kapitel 9 „Abschluss und Downloads“ haben wir auf der Seite „Für Lehrende“ Informationen und Material für Sie hinterlegt. Hier finden Sie u.a. didaktischen Handreichungen zu den einzelnen Kapiteln unseres Begleitmoduls 2 "Emotion und Beziehung" mit Lehrzielen, vertiefenden Informationen und Vorschlägen zu Lehrplänen, sowie weitere Dokumente zu Ihrer Verwendung.

Weiterhin finden Sie dort eine technische Handreichung mit wichtigen Hinweisen zur Bereitstellung von H5P-Tools und H5P-Tool-Dateien zur Umsetzung in Ihrem Learning Management System (z.B. ILIAS, Moodle, Blackboard, etc.).

eKommMed.nrw Standort-Team Bonn 
  
  
Das Zitat "Ich fühle, also bin ich" von Antonio R. Damasio (1999) in Abgrenzung zu Descartes "cogito, ergo sum" ("Ich denke, also bin ich") weist auf die Macht unserer Emotionen hin. Wie wir unsere Welt wahrnehmen, unser Denken und Handeln, beruht nicht allein auf einem rationalen Abgleich von Erfahrungen und Wissen, sondern wird von unseren Emotionen stark beeinflusst.
Reaktionstrias der Emotionen
Emotionen sind vielfältig und in ihren Ausprägungen individuell sehr unterschiedlich. Trotzdem gibt es beispielsweise in Bezug auf Primär-(Basis)emotionen wie Freude, Ärger (Wut), Traurigkeit, Ekel, Überraschung und Furcht (Angst) interindividuelle und kulturübergreifende Übereinstimmungen  (Ekman  &  Friesen,  1971). Bisher herrscht in der Fachwelt keine Einigkeit zur Definition des Begriffs „Emotionen“. Nach  Lang  et  al. (1998)  bestehen  Emotionen aus drei Hauptdomänen, die eine Reaktionstrias bilden:
Reaktionstrias der Emotionen
  • Subjektives Erleben (Gefühl und Kognition), bspw. die Freude über den überraschenden Besuch einer Freundin/eines Freundes, welche*r lange nicht gesehen wurde
  • Physiologie (wie veränderter Pulsschlag „Herzrasen“, Erröten, Schwitzen, usw.) bspw. beim Anblick meiner Freundin/meines Freundes bin ich aufgeregt und mein Puls schlägt höher vor Freude
  • Aktion (Handlung/Verhalten), bspw. bei Eintreten meiner Freundin/meines Freundes in den Raum, springe ich direkt vom Sitz auf und gehe auf sie/ihn zur Begrüßung zu
Diese drei Hauptdomänen besitzen zwei grundlegende Dimensionen:
  • Valenz (angenehm/positiv versus unangenehm/negativ) und
  • Erregung (stark versus gering).
Emotionen besitzen somit eine bestimmte Art des Erlebens (Qualität, bspw. Angst, Freude, Wut, usw.), welche mit einer bestimmten Intensität (schwach versus stark) und einer zeitlichen Dauer (kurz, lang, verlaufend) einhergehen.
  
 
Neuronale Wege der emotionalen Reizverarbeitung
Oft entzieht sich dieser emotionale Einfluss unserem Bewusstsein, da subkortikale Hirnstrukturen Informationen direkt verarbeiten, die nicht unbedingt im Fokus unserer Aufmerksamkeit stehen. Ein gutes Beispiel dazu sind die beiden neuronalen Wege der Verarbeitung  angstrelevanter Reize (Armony  & LeDoux, 1997; LeDoux, 2000), mit einer sehr schnellen, aber weniger präzisen Verarbeitung mittels limbischer und subkortikaler Regionen  ("low  road") und einer langsameren, aber  detaillierteren Verarbeitung unter Einbeziehung höherer kortikaler Strukturen ("high road"). Das so genannte "low road"-System ermöglicht eine schnelle, effiziente reflexartige Reaktion auf gefährliche Reize oder Situationen.

  
Bevorzugte  Verarbeitung emotionaler Stimuli 
Solche Mechanismen  der  emotionalen  Aufmerksamkeit  mit  einer  bevorzugten  Verarbeitung emotionaler Stimuli dienen unserem Schutz und sichern unser Überleben (Vuilleumier, 2005). Beispielsweise wird das reflexartige Wegspringen aufgrund eines im Augenwinkel wahrgenommenen länglichen zischenden „Schattens“ uns retten, sollte sich der „Schatten“ als eine giftige Schlange beim näheren Hinsehen herausstellen.
  
 
In diesem Kapitel werden Sie die Basisemotionen nach Paul Ekman (2004) kennenlernen und die Gelegenheit erhalten, sich vertiefend mit der Mimik von Emotionen auseinander zu setzen. Zudem stellen wir Ihnen ein Modell zum Umgang mit Emotionen Ihres Gegenübers vor (NURSE-Modell).
   
Microsoft Image Creator in Bing, 27.03.24

Zum Einstieg ins Thema

Schauen Sie sich bitte die beiden Videos unten an und lassen Sie sie einfach einmal auf sich wirken.

1. & 2. BEZIEHUNG - BEGRIFFSKLÄRUNG UND RELEVENZ

Diese Kapitel/Lernmodule beinhalten eine Kurzbeschreibung des Begleitmoduls 2 "Emotion und Beziehung" sowie Lehr-/Lernmaterialien zu Begriffsklärung von Beziehung, relevanten Aspekten des vertrauensvollen Beziehungsaufbaus und der professionellen Beziehungsgestaltung und stellt deren Relevanz im Gesundheitsbereich dar.

3. KOMMUNIKATION: GRUNDLEGENDE THEORIE UND PRAXIS

Dieses Kapitel/Lernmodul beinhaltet Lehr-/Lernmaterialien zu grundlegenden theoretischen Modellen der Kommunikation, wie Axiome nach Watzlawick, Kommunikationsquadrat nach Schulz von Thun, humanistische Grundhaltung nach Rogers (Akzeptanz, Kongruenz und Empathie) und ihrer praktischen Anwendung wie Aktives Zuhören mit Paraphrasieren, Verbalisieren und WWSZ-Techniken.

4. BEZIEHUNGSRELEVANTE MODELLE

Dieses Kapitel/Lernmodul beinhaltet Lehr-/Lernmaterialien zum theoretischen Hintergrund relevanter Beziehungsmodelle des Gesundheitsbereichs, wie paternalistisch, informativ und partizipativ, sowie zum biopsychosozialem Krankheitsmodell und der subjektiven Krankheitstheorie mit anschaulichen Praxisbeispielen und Übungen.

5. EMOTIONEN UND MIMIK – THEORIE UND PRAXIS

Dieses Kapitel/Lernmodul beinhaltet Lehr-/Lernmaterialien zum Thema Emotionen und Mimik, vertiefend zu Basisemotionen, wie  Freude, Ärger (Wut), Traurigkeit, Ekel, Überraschung und Furcht (Angst) und der Mimik von Emotionen sowie dem NURSE-Modell zum Umgang mit Emotionen mit Übungen.

6. NONVERBALE, VERBALE & PARAVERBALE ASPEKTE VON KOMMUNIKATION

Dieses Kapitel/Lernmodul beinhaltet Lehr-/Lernmaterialien zu nonverbalen, verbalen und paraverbalen Aspekten von Kommunikation, wie Gestik, die Macht der Worte, Placebo und Nocebo Effekten, Mentalisieren und zur Bedeutung der Stimme mit Übungen.

7. EINFLUSSFAKTOREN AUF PROFESSIONELLE KOMMUNIKATION

Dieses Kapitel/Lernmodul beinhaltet Lehr-/Lernmaterialien zu Einflussfaktoren auf die professionelle Kommunikation im Gesundheitsbereich und fokussiert die Themen Bindungsmuster, Übertragung und Gegenübertragung sowie epistemisches Vertrauen mit Übungen.

8. ROLLEN IN INTERAKTIONEN

Dieses Kapitel/Lernmodul beinhaltet Lehr-/Lernmaterialien zum Thema Rollen in Interaktionen im Gesundheitsbereich und fokussiert Themen wie private vs. berufliche Rolle, Vertreter*innen von Gesundheitsberufen, Ärztliche Kompetenzrollen (NKLM), Professionelle Identitätsentwicklung (PIE), Selbstfürsorge, Patient*innen, Angehörige und Herausforderungen im Umgang mit Rollen.

9. ABSCHLUSS UND DOWNLOADS

Dieses Kapitel/Lernmodul beinhaltet ein Resümee zum Abschluss des Begleitmoduls 2 "Emotion und Beziehung", die vollständigen Podcasts aus der Reihe "Emotion und Beziehung in der Medizin", sowie Informationen und Lehrmaterialien für Lehrende, u.a. zu verwendeten Lernzielkatalogen, technischen und didaktische Handreichungen, H5P (interaktive Anwendungen) und SCROM Dateien der BM2 Lernmodule.
Damit insbesondere die interaktiven Elemente in diesem Lernmodul einwandfrei funktionieren, bitte:
  • Präferierte Browser aktuell halten
  • Sicherheitseinstellungen nicht auf „Ultra“ setzen
  • Auf Anwendungs-Informationen achten, wie z.B. Java-Script etc., um –bei nicht funktionieren– diese Funktion zu aktivieren
  • Auf Blocker achten, die ggf. Anwendungen unterbinden
Bitte beachten Sie, dass ggf. in den Einstellungen Ihres Rechner für webbasierte Audio- und Videoanwendungen bspw. der Ton oder das Mikro freigegeben werden müssen.
Im Kapitel 9 „Abschluss und Downloads“ haben wir auf der Seite „Für Lehrende“ eine technische Handreichung hinterlegt, in der unteranderem erklärt wird, wie Sie H5P-Tools und H5P-Tool-Dateien in dem Lernmodul bereitstellen können.
Hier finden Sie vollständigkeitshalber alle eKommMed.nrw Avatare mit einer kurzen Erklärung zu ihrer Bedeutung zur Ansicht aufgeführt, welche unten zum Download zu Ihrer Verwendung als Zip-Datei hinterlegt sind. 

Einige werden Sie durch dieses Lernmodul begleiten, welche wir hier mit einem Stern (*) gekennzeichnet haben.
Folgende Avatare (Graphiken) stehen für:
Videodateien
Aufgabe/Stift (*)
Anwendungsidee
Download (*)
Gruppenarbeit
Gut gemacht!
Avatar Audio
Audiodatei/ -Ausschnitt aus Podcast (*)
Literaturhinweis (*)
Merksatz (*)
Zeit für eine Pause
Checkliste (*)
Frage
Bearbeitungszeit
Inhaltliche Verzahnung mit einem Kapitel/Unterkapitel dieses oder anderen eKommMed.nrw Lernmodulen (*)
Didakt. Hinweise/Lehrbrief (*)
Partnerarbeit
Lektion erledigt
Prüfung
Einzelarbeit
Präsentation
Zusatzinhalte
Externer Link auf Homepage, deren Copyright beim Rechteinhaber des Inhalts liegt (*)
Dieser Link führt zu einer externen Videodatei, deren Copyright allein beim Rechteinhaber des verlinkten Inhalts liegt
Verlinkung zu einer externen Videodatei, deren Copyright allein beim Rechteinhaber des verlinkten Inhalts liegt
Unsere vollständigen Podcasts können Sie sich bei Interesse im Kapitel 9 "Abschluss und Downloads" anhören und/oder herunterladen.
Hier sind Originalzitate hinterlegt.
In unseren Kapiteln sind diverse Übungen für Sie hinterlegt, welche die Selbst-Reflexion fördern. Viele dieser Übungen können mit anderen Teilnehmer*innen eigenverantwortlich durchgeführt und/oder in der Präsenzlehre verwendet werden, u.a. unter Anwendung eines 360° Feedbacks (multisource Feedback). Hierzu haben wir ein Feedbackposter mit der Wahrnehmung-Wirkung-Wunsch (WWW) Struktur und den dazugehörenden Feedbackregeln erstellt. Vertiefende Informationen mit Übungen zum Thema Feedback finden Sie im eKommMed.nrw BM 1 "Struktur und Sprache" der Universität Bielefeld.

Sprechen Sie Ihre Dozierenden bei Fragen unbedingt an.
Feedbackstruktur und Feedbackregeln
Inhaltliche Verzahnung mit eKommMed.nrw BM 1 "Strukur und Sprache"
Hier finden Sie das Lerntagebuch, das Sie nach jedem Kapitel für sich persönlich oder auch im Rahmen von Seminaren zur Lernkontrolle zum Versenden an Ihre Dozent*innen verwenden können.

Das Lerntagebuch ist eine PDF-Datei, die Sie direkt digital bearbeiten und abspeichern können. Dieses Lerntagebuch kann pro Kapitel runtergeladen werden, sodass für das gesamte Modul ein von Ihnen selbst kreiertes Büchlein entstehen kann, welches die für Sie persönlich bedeutsamsten Aspekte aller Themen beherbergen wird.